Meine beiden Augen und ich – Augenlasik in Istanbul – Bericht vom Donnerstag, 24. März 2016

Meine beiden Augen und ich – Augenlasik in Istanbul – Bericht vom Donnerstag, 24. März 2016

Seit Jahren musste ich eine Brille tragen und irgendwann wechselte ich auf Kontaktlinsen um. Aber war nie 100% zufrieden, weil Kontaktlinsen, vor allem wenn ich krank war, trockene Augen machten. Natürlich fragt ihr, wieso ich keine Brille trage. Na ja, mit der Brille sehe ich nicht alles, was ringsherum ist.

Vor etwa 10 Jahren informierte ich beim Augenarzt über die Augen-Laser. Als Jugendliche musste ich ausgewachsen sein, da die Augen mitwachsen. Über die Kosten muss ich wohl nichts sagen. 5 Jahre später bekam ich von einer Kollegin mit, dass sie sich ihre Augen lasern lässt. Wo? Natürlich in Istanbul. Dort ist es sehr günstig und es hat noch weitere Vorteile. Meine Kollegin hatte nicht viel Glück während der Laser. Denn die Maschine ging nicht mehr. Grund war, ein Software Problem. Somit ging es bei ihr lange, bis das Gerät repariert und anschliessend fertig gelasert wurde. Klar war ich danach ein bisschen unsicher, ob ich mich überhaupt in der Türkei lasern lasse. Ist nicht Schweiz doch sicherer? Jedenfalls erzählte sie, falls so ein Problem in Zukunft noch einmal auftreten soll, dass die Ärzte das Problem rascher selber beheben können. Jemand musste doch die erste sein. Und Fehler passieren überall. Es muss doch auch nicht gleich jeden treffen. Aber ich wusste nicht, was trotzdem besser wäre. Jedenfalls sieht sie nach dem Lasern sehr gut, obwohl sie eine stärkere Sehschwäche hatte. Etwa 3, 4 Jahre später, als ich endlich dazu kam, mich überhaupt mit Augen-Laser zu beschäftigen, wollte ich mich aber auch in Istanbul lasern lassen. Immerhin kenne ich direkt jemanden und indirekt mehrere, die dort gelasert haben und es geht ihnen bis jetzt gut. Wie ich gelesen habe, haben die Ärzte in Türkei viel mehr Erfahrungen, da sie die Augen ständig lasern. Ausserdem hat man den Vorteil, dass man die Nachkontrollen in der Schweiz machen kann.

Somit wollte ich mich genauer über Details erkundigen und sprach mit Herrn Kara, der freundlich am Telefon war und erklärte mir alles, was ich wissen wollte. Machte die erste Voruntersuchung bei Frau Dr. Banu Coşar. Es war super, dass ich die Ärztin vor dem Augen-Laser schon sehen durfte. Ein Dolmetscher übersetzte es fleissig. Bekam kein Gefühl, dass man sich nicht gegenseitig versteht. Denn das war wichtig für mich, da die Augen nämlich eines der wichtigen Organe sind. Eine der wichtigsten Fragen von mir war, ob ich durch das Lasern blind werden kann. Darauf hiess es, garantiert nein.

Ich habe weder über das Lasern noch die Patientenberichte durchgelesen. Denn ich war nicht erst am Überlegen, sondern ich war sicher, dass ich es machen wollte und habe einfach positiv gedacht. Nachdem ich dann mitteilte, wann ich die Lasik machen wollte, wurde alles organisiert (Flug, Hotel, Abholdienst), und ich bekam dann noch die Unterlagen zugeschickt. Eines davon war das Swisslasikpass. Der Pass ist genial, weil alle Infos inkl. E-Flugticket gleich drin sind.

Zwei Tage vor der Abreise bekam ich Angina mit 39.5° Fieber. Ich war sehr gestresst, weil ich die OP nicht absagen wollte. Zweifelte, da ich auch noch Medikamente, wie Antibiotika und fiebersenkende Mittel nehmen musste, ob die Laser überhaupt gemacht werden kann/darf. Am Dienstag, 1 Tag vor der Abreise, konnte ich mich ein bisschen ausruhen. Ich war gar nicht einmal aufgeregt, weil ich einfach nur gesund werden und nur die Augen-Laser gut hinter mich haben wollte.

Mittwochmorgen am Flughafen bekam ich wieder Fieber. Es senkt und steigt. Fix und fertig stieg ich mit meiner Begleiterin-Kollegin ins Flugzeug ein und hoffte nur noch, dass alles gut klappen wird. Beim Flughafen in der Türkei ging es bei der Passkontrolle lange, wegen irgendein Computersystemfehler. Da wir uns gegenseitig nicht verstehen konnten, wussten wir auch nicht, was das Problem war. Ich wollte einfach nur noch ins Hotel gehen und ausruhen. Endlich durften wir unsere Koffern holen, welche nicht dort waren. Inzwischen rief mich eine Frau von Acibadem an, um nach zu fragen, wo wir sind. Nach langem hin und her fanden wir zwei einsame Koffern auf der Seite stehen. Dann konnten wir endlich zum Treffpunkt „Acibadem Health Point“ gehen. Es hiess, dass das Taxi gleich in ein paar Min. kommt. Endlich stiegen wir ins Taxi ein und der Fahrer fuhr uns ins Hotel. Es war schon dunkel und etwa 19 Uhr, als wir in Hotel ankamen. Ein sehr anstrengender Tag für mich.

Ich hatte immer noch Halsweh. Nahm fleissig die Medikamenten ein.

Heute war der Augen-Laser Tag. Hatte sehr schlecht geschlafen. Einmal wegen meiner Krankheit und sonst keine Ahnung. Sicherlich die innere Unruhe wegen dem Laser. Jedenfalls war ich immer noch nicht nervös. Dachte nur positiv, dass alles gut klappen wird. Um 9 Uhr holte uns das kleine Acibadem Bus ab. Im Acibadem Spital wurde die genaue Voruntersuchung gemacht. Der Dolmetscher Herr Tolga übersetzte alles gut. Es hiess, dass meine Augen für die Laser geeignet sind und am Nachmittag meine Augen gelasert werden. Über dem Mittag konnten wir im Spital essen. Ich hatte immer noch Halsweh. Fieber ging endlich weg und hoffte sehr, dass es auch so bleibt. Danach wurden wir von der Dolmetscher Herr Tolga abgeholt. Ich musste etwas über die Laser lesen und unterschreiben. Meine Kollegin wartete im Warteraum und ich musste in ein Vorraum gehen. Dort wurde mir für den Hygieneschutz grüne OP Kleider angezogen und in dem OP-Saal gebracht. Als ich mich dann auf dem Liege legen musste, bekam ich schon noch Angst. Als Frau Dr. Coşar meine Augen öffnete, dachte ich für 1 Sek., ob ich alles aufgeben und gehen soll. Aber nein, das schaffe ich. Sogar beim Zahnarzt wäre viel schlimmer gewesen als beim Augenarzt. Aber nur bei der Augen-Laser sieht man halt während der Laser nichts. Das machte mir vor allem sehr Angst. Ihr könnt so vorstellen. Man sieht wirklich schöne Muster auf schwarzem Hintergrund, die sich schön bewegen. Bsp. manchmal wenn man die Augen fest reibt, sieht man auch solche Muster. Unangenehm war es aber gar nicht. Nur die Angst war da. So hielt ich vor Angst meinen eigenen Arm fest. Ein paar Min. später hiess es, dass der Laser mit dem rechten Auge fertig war. Ich war sehr erstaunt. Danach war das linke Auge auch schon fertig gelasert. Ich habe gar nichts gespürt. Weder Schmerzen noch irgendetwas. Es ging mir super. Ein bisschen war die Sicht natürlich noch verschwommen. Bekam eine Schutzsonnenbrille, wie der Name schon sagt, mit der ich auch heute Nacht schlafen musste, damit ich ja die Augen nicht reibe oder was auch immer. Ab morgen durfte ich dann meine normale Sonnenbrille tragen. Auf dem Hotel Weg im Auto konnte ich schon gut sehen, aber spürte ein wenig, als ob ich Fremdkörper in den Augen hätte. Somit hatte ich die Augen geschlossen. Aber auch das war nicht so schlimm. Im Hotel ruhte ich mich aus. Meine Begleiterin tat mir die Augentropfen alle Stunde rein, wie verordnet wurde. Das war für mich eine sehr grosse Hilfe und ich musste nicht ständig auf die Uhr schauen, wann ich den nächsten Augentropfen rein machen musste. Schon nach etwa 1-2 Std. hatte ich die Fremdkörpergefühl nicht mehr und konnte gut sehen. Ruhte mich aber trotzdem noch weitere 2 Std. aus, weil es eine Empfehlung war. Am Abend, wenn es schon dunkel war, gingen wir draussen. Es ging alles super. Schlafen konnte ich auch perfekt mit der Schutzbrille. 🙂

Als ich am Morgen aufwachte, wollte ich schon als erstes meine Brille aufsetzen und stellte fest, dass ich doch nun alles perfekt sehe. Und am Abend wollte ich fast die Kontaktlinsen abziehen, was ich nicht mehr hatte. Das war so komisch, das mein Abendritual mit den Kontaktlinsen zuerst abziehen und dann ins Bett plötzlich fehlte. Wirklich eine andere Welt. Ein anderes Leben. Endlich!!!:-)

Am Freitagmorgen hatte ich die erste Nachuntersuchung im Acibadem Spital. Es hiess, dass alles sehr gut aussieht.

Hotel war sehr schön. Es gab auch ein paar Leute vom Hotel, die Deutsch sprachen.

Im Hotel kommen sehr viele wegen der Augen-Lasik, oder auch sonstige OP’s, wie Bsp. Haarimplantierung, Schönheits-OP’s. Somit hat man Kontakte zu den anderen Patienten, was ich auch sehr schön fand. Wir blieben noch ein paar Tage, um die Stadt zu sehen. Auch die Stadt gefiel mir sehr.

Im ersten Monat hatte ich immer wieder Sehstärkeschwankungen, was hiess, dass die Augen etwa 1 – 3 Monaten brauchen, um zu stabilisieren. Mein linkes Auge ist immer wieder gereizt und sah mit linkem Auge schlechter als mit rechtem Auge. Nun nach einem Monat hatte ich hier in der Schweiz meine erste Nachkontrolle gehabt. Die Augen sind noch trocken. Das ist auch normal. Deswegen ist mein linkes Auge auch immer wieder gereizt. Aber die Werte zeigten, dass ich mit linkes Auge viel besser sehe als mit rechtem Auge, was ich auch sehr erstaunt war. Somit war ich auch beruhigt. In noch etwa zwei Monaten sollten die Augen mehr stabilisiert haben. Jedenfalls sieht ansonsten alles gut aus und brauche keine Brille mehr. Dafür nehme ich weiterhin fleissig die Augentropfen. Nach ein paar Monaten brauche ich diese Tropfen auch nicht mehr.

Vielen Dank nochmals an Frau Dr. Coşar und dem Dolmetscher Herrn Tolga für die Augen-Laser und natürlich dem Geschäftsleiter, Herrn Kara und die Administration Frau Lamas für die Zusammenarbeit und die meine Fragen immer gut beantwortet haben.

Lahvannjah aus der Schweiz